Kaspar Panizza

Teufelskatz

Taschenbuch: 246 Seiten

Verlag: Gmeiner-Verlag

ISBN-13: 978-3839221464

 

 

 

Witzig verpackter Ernst

 

Das Vorgängerbuch „Saukatz“ war mir nicht bekannt. Insofern hatte ich nun im vorliegenden Buch meine erste Begegnung mit Kommissar Steinböck und seiner Katze Frau Merkel. Und was soll ich sagen: Ich liebe sie beide. Und nicht nur die.

 

Ein ehemaliger Priester wird ermordet. Und ein Abschiedsbrief taucht auf, geschrieben von einem sterbenden Pfarrer, der, um sein Gewissen zu erleichtern, das Beichtgeheimnis brechen will. Dann wird auch noch der an zunehmender Vergesslichkeit leidende Erzbischof entführt. Da sind Kommissar Steinböck und sein Team ziemlich gefordert, neben Weißwurscht und Butterbrezn noch genug Zeit zu finden, um sich in die Ermittlungen zu stürzen. Immer mehr skurrile Figuren bevölkern das Buch. Frau Merkel mischt sich mit ihren spitzen Bemerkungen ständig ein und lässt sich mit den Pastafaris ein.  Kommissar Steinböck muss nun auch noch zum Polizeipsychologen, natürlich in Begleitung von Frau Merkel. Ganz schön viel los…

 

Das Thema Vergewaltigung und Missbrauch unter dem Schutzmäntelchen der katholischen Kirche ist das im Hintergrund stets präsent bleibende ernste Thema. Der Autor schafft meisterhaft die Gratwanderung zwischen Ernst und Witz. Es ist ihm gelungen, ein urkomisches Buch geschrieben zu haben, ein Buch, das nur so strotzt von witzigen Einfällen, von humorigen bis urkomischen, bayerisch angehauchten Gesprächen und Situationen und hinterkünftiger Satire, ohne dass das zugrunde liegende Thema des Missbrauchs je ins Lächerliche gezogen wird. Allein dafür gebührt ihm größte Anerkennung. Was ihn aber so unvergleichlich, so grandios macht, ist seine unnachahmliche Gabe, skurrile Typen auf eine derart  liebenswerte Weise und mit viel schlauem Witz darzustellen, dass man aus dem Lachen gar nicht mehr herauskommt und immer mehr und mehr lesen möchte. Große Kunst ist das für mich: Mit leichter Feder Schweres zu erzählen.