Manfred Klimanski

 Schmitts Fall

 Seitenzahl der Print-Ausgabe: 266 Seiten

 Verlag: Books on Demand

  

 

 

Etüde in Moll

 

 

 

Schmitt ist ein Grantler, mit seinen galligen Gedanken verdirbt er sich selbst ständig das Leben. Von seiner Detektei kann er kaum leben. Als er vom Oboisten des ortsansässigen Sinfonieorchesters angeheuert wird, sieht er einen finanziellen Hoffnungsschimmer am Horizont. Denn es geht um einen Erpressungsversuch, Hintergrund ist eine richtig miese Sache. Als der Oboist jedoch kurz darauf auf offener Straße ermordet wird, fühlt sich Schmitt aufgerufen, auf eigene Faust weitere Nachforschungen zu betreiben…

 

Gut geschrieben ist das Buch. Aufgrund der kurzen Kapitel lässt es sich leicht und flüssig lesen, der Spannungsbogen wird einigermaßen konstant aufrecht erhalten. Die Protagonisten sind lebendig und vorstellbar geschildert, wenngleich niemand von ihnen ein Sympathieträger ist. Insofern bleibt man als Leser stets etwas distanziert am Rande des Geschehens als reiner Beobachter stehen.

 

Schwierigkeiten bereitete mir das Verbrechen hinter den Verbrechen. Dass sogenannte Gutmenschen in Wahrheit die Naivität behinderter junger Frauen für ihre sexuellen Bedürfnisse missbrauchen, ist abstoßend und wird leider in seiner Verwerflichkeit und Widerwärtigkeit nicht scharf genug angeprangert. Das hat mich an diesem Buch am meisten gestört, abgesehen von der geschilderten weitgehend destruktiven, oft sehr abfälligen Gedankenwelt, die der Autor seinen Figuren unterstellt.

 

Zurück bleibt nach der Lektüre des Buches ein merkwürdig trauriges Gefühl, so als habe der Autor ein in Moll geschriebenes Musikstück gewählt und eine ganze Krimihandlung lang  versucht, es uns Lesern als eine in Dur komponierte Fälschung zu verkaufen.