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Bethan Christopher

Rebel Beauty

 

·        Herausgeber ‏ : ‎ Ravensburger Verlag GmbH

·        Taschenbuch ‏ : ‎ 176 Seiten

·        ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3473480586

·        Lesealter ‏ : ‎ 11–17 Jahre

·        Originaltitel ‏ : ‎ Rebel Beauty for Teens

#RebelBeauty

 

 Ein Buch der guten Absichten

 

Tja, was soll ich von diesem Buch halten? Der Anspruch, den das Buch an sich selbst stellt, ist sicher gut und wichtig. Ja, es ist wichtig, dass junge Mädchen (und nicht nur die) nicht blind  in die Fallen der Social-Media-Scheinwelt tappen. Ja, es ist wichtig, Selbstwahrnehmung mit den Augen der Selbstakzeptanz zu schulen. Ja, es ist wichtig, das Selbstwertgefühl generell zu stärken. Aber kann das dieses Buch, kann das überhaupt ein Buch? Schön wäre es. Aber ich glaube es nicht.

 

„ Rebel Beauty“ kommt rein äußerlich daher wie ein Ausmalbuch für Kinder. Das halte ich bereits für das erste Hindernis. Teenies möchten ernst genommen werden, und zwar ernst genommen wie Erwachsene untereinander. Das sollte sich auch in der gesamten Gestaltung des Buches widerspiegeln. Da sind Schnörkel, Ausmalbilder, Mandala und Blümchen nicht sehr geschickt. Und durch Ausfüllen von Listen und Zettel ins Buch Kleben geschieht keine Änderung der (Selbst)Wahrnehmung. Ein erster Schritt ist richtigerweise, den Ist-Zustand zu analysieren. Aber zur Analyse fehlt das Gegenüber, die Reibung und damit der eigentlich notwendige Schritt oder die Chance zur Veränderung. Die Verlockungen der Social Media Kanäle sind viel zu stark, haben eine viel zu große Suggestivwirkung, als dass eine Übung des „Label“-Umschreibens (natürlich wieder in einer Liste) tatsächlich wirksam sein könnte. Und hilft die etliche Seiten lange Exkursion über den weiblichen Zyklus tatsächlich bei der Entdeckung der „inneren Schönheit“?

 

Vielleicht ist das Buch tatsächlich für manche junge Mädchen eine gute Anregung. Vielleicht haben manche junge Mädchen tatsächlich Lust auf Listen-Schreiben und das dadurch angeregte Nachdenken über sich selbst. Doch ich wage die Behauptung, dass diese Mädchen durchaus schon von sich aus auf einem guten Weg sind. All die vielen jungen Mädchen, die tief verunsichert sind, weil in all den Jahren VOR Beginn der Pubertät bereits viel schief gelaufen ist und die durch Nacheifern fraglicher Ideale glauben, endlich all das zu erlangen, was ihnen von früher Kindheit an gefehlt hat – all diesen Mädchen wird nur ein therapeutisch ausgebildetes Gegenüber helfen. Leider nicht dieses Buch der guten Absichten.