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Oliver Pötzsch

Der Lehrmeister

 

 

·         Gebundene Ausgabe: 800 Seiten

·         Verlag: List Hardcover

·         ISBN-13: 978-3471351604

      #DerLehrmeister

 

800 Seiten Lesegenuss pur

 

Der mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnete Autor legt mit „Der Lehrmeister“ den zweiten Band rund um den berühmten Magier Johann Georg  Faustus vor.  800 Seiten prall gefüllt mit lebendig-farbiger  Erzählfreude. Da ich den ersten Band nicht kenne und historische Romane nicht mein bevorzugtes Genre sind, fürchtete ich mich etwas vor dem schwergewichtigen Werk. Andererseits war ich neugierig darauf, mehr über Faustus zu erfahren, denn ich wohne in unmittelbarer Nähe einer Faust-Stadt, in der Dr. Faustus durch sein Wirken bis heute allerlei Spuren hinterlassen hat.

 

Band 2 beginnt ca. 6 Jahre nach der Flucht aus Nürnberg. Dr. Faustus zieht durch die Lande und verdient sich seinen Unterhalt mit Quacksalberei und Zauberei. Doch er hat viele Feinde, die alles daran setzen, ihn in ihre Gewalt zu bringen. Sowohl Papst Leo als auch König Franz I. von Frankreich glauben wie viele andere, dass Dr. Faustus Gold machen könne, und nichts wollen die Mächtigen mehr, als zu Reichtum zu kommen. Und so befindet sich der Leser mit Dr. Faustus und seinen Lieben unentwegt auf der Flucht von Bamberg über die Pfalz und das Elsass bis nach Rom. Neben einer Fülle von gefährlichen Situationen und schaurig-grausamen Begebenheiten erleben wir auch eindrücklich die Begegnungen mit historisch bekannten Persönlichkeiten des frühen 16. Jahrhunderts, wie zum Beispiel mit dem Genie Leonardo da Vinci.

 

Es ist schon eine große Autorenleistung, dass über das gesamte umfangreiche Buch hinweg keine Langeweile aufkommt. Lebendig und fesselnd im Schreibstil lassen die spannenden Schilderungen die Welt rund um Dr. Faustus und seine Erlebnisse sowie das Denken und Handeln der Menschen in der damaligen Zeit zum farbig-lebendigen Kopfkino werden. Man spürt, dass der Autor sehr sorgfältig und umfassend recherchiert hat, zwar sich gelegentlich der Fantasie bedient, um die Erzählung voranzubringen, aber dennoch sehr nah an den tatsächlich überlieferten historischen Begebenheiten bleibt. Fließende Grenzen zwischen Alchemie, Esoterik, Glauben und recherchierten politischen Hintergründen, die drastisch-schaurig geschilderten Grausamkeiten des Ritters Gilles de Rais und ein Buchschluss mit dem Überlebenskünstler Faustus, der auf eine Fortsetzung hoffen lässt – das Buch ist ein Füllhorn an rasant erzählten Geschichten und Lesegenuss pur!