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Steffi Hochfellner

Komme, was Wolle

 

 

·         Broschiert: 448 Seiten

·         Verlag: Knaur TB

·         ISBN-13: 978-3426523742

·         #KommewasWolle

 

Allmächd…

 

Angelockt wurde ich durch die Verlagsankündigung und die darin enthaltenen Reizwörter wie „Nürnberg“ oder „Wolle“ oder „eigener Laden“, doch meine Erwartungen an das Buch waren nicht besonders hoch. In völliger Unkenntnis der Autorin war ich von einem mäßig gut, vielleicht sogar eher laienhaft geschriebenen Buch ausgegangen, nett angereichert mit ein paar kreativen Ideen. Aber bereits nach wenigen Seiten Lektüre hatte sich Steffi Hochfellner völlig überraschend mitten in mein fränkisches Herz geschrieben und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen.

 

Worum geht es? Der Verlag beschreibt es so: „Die 34-jährige Franzi ist begeistert, als sie das Haus ihrer Großtante Gerlinde erbt, nebst dazugehörigem Kurzwarenladen und einem vorlauten Entenpaar. Mit Sack und Pack zieht sie von Nürnberg nach Ostfriesland – und stellt fest, dass erstmal gründlich saniert werden muss. Zum Glück kann sie auf die Hilfe einer patenten Rentner-Truppe und ihrer neuen Freunde Rieke und Joost zählen. Schnell rückt der Termin zur Neueröffnung der „Wunderkiste“ näher, doch immer wieder kommt es zu gemeinen Sabotageakten. Missgönnt jemand Franzi ihren Traum? Eins ist jedoch klar: Aufgeben gilt nicht!“

 

Zugegebenermaßen: Die erzählte Geschichte ist nicht anspruchsvoll, sie ist leicht lesbar, ein wenig klischeehaft, und sie geht märchenhaft gut aus. Aber wer will nicht zwischen all den schweren und problembehafteten Lektüren auch einmal etwas lesen, was einfach „nur“ unterhält? Steffi Hochfellner schreibt frisch und lebendig. Man erlebt mit ihrer sympathischen Heldin Franzi hautnah deren Gefühlsirrungen und –wirrungen, ist mit ihr fröhlich, traurig, mutig, verzagt oder hoffnungsfroh. Die Geschichte bleibt dabei stets spannend, denn manche rätselhaften Vorfälle erklären sich tatsächlich erst gegen Ende des Buches. Dass Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt Grundpfeiler des guten menschlichen Miteinanders sind, lässt uns die Autorin auf herzerwärmende Weise erleben. Aber auch, dass dem Ausleben von Kreativität eine besondere Kraft innewohnt, wird dem Leser auf durchaus ansteckende Weise nahe gebracht. Die als Bonus im Buch angefügten 15 Anleitungen in verschiedensten Techniken sind außerordentlich detailliert und sorgfältig ausgearbeitet und entsprechend gut nachzuarbeiten.

 

Fazit: Ein frisch-lebendig und warmherzig erzählter Roman, tierlieb, menschenfreundlich, amüsant, eine Brücke schlagend zwischen Süd und Nord. Ich habe mich als gebürtige Nürnbergerin und langjährige Wollgeschäft-Inhaberin bestens unterhalten gefühlt mit Weggla, Gniedla und Ostfriesentee , mit vollen Wollregalen, Entennachwuchs, schwierigen Nachbarn und gestrickten Mützen. Sehr empfehlenswert!