{unbezahlte Werbung}

Mary Lawson

Im letzten Licht des Herbstes

 

·         Herausgeber ‏ : ‎ Heyne Verlag

·         Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 352 Seiten

·         ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453273573

·         Originaltitel ‏ : ‎ A Town Called Solace

#ImletztenLichtdesHerbstes

  

Ein hinreißender Roman, liebevoll-berührend

 

Dieses Buch war für mich eine glückliche Überraschung. Irgendwie hatte ich mir wegen des Titels und des schönen herbstlichen Covers einen Roman über das Alter bzw. das Altern vorgestellt, ernst und schwer. Tatsächlich jedoch durfte ich eine Geschichte lesen, die mich gefangen nahm mit seiner lichtvollen Wärme und Menschlichkeit.

 

Clara, das siebenjährige Mädchen, wartet seit Wochen am Fenster auf die Rückkehr ihrer Schwester, die verschwunden ist. Zudem liegt die geliebte Nachbarin, die alte Mrs. Orchard, im Krankenhaus. Clara hatte ihr fest versprochen, für den Kater Moses zu sorgen, ihn zweimal am Tag zu füttern und mit ihm zu spielen. Und was man verspricht, muss man halten. Eines Abends zieht ein Fremder in Mrs. Orchards Haus ein, und Claras Welt gerät restlos aus den Fugen, denn der Fremde macht sich im Haus breit, räumt Dinge um, die Clara, wenn der Mann das Haus verlässt, wieder zurechtrücken muss. Denn es muss alles so bleiben wie es immer war, damit Mrs. Orchard gesund zurückkommt. Dann wird auch die Schwester wieder zurückkehren.

 

Aus verschiedenen Perspektiven wird eine Geschichte erzählt, die in vieler Hinsicht traurig ist, gleichzeitig jedoch auch beglückend. Da ist Clara, dieses tapfere Mädchen, das sehr gewissenhaft seine übernommenen Pflichten erfüllt und durch selbst auferlegte Riten die Rückkehr der Schwester beschwören will. Da ist Mrs. Orchard, die im Krankenhaus, dem Tode näherkommend, von Erinnerungen getragen, sich mehr und mehr einer alten Schuld, einer Schuld aus Liebe, stellt. Und da ist Liam, dieser Fremde in Mrs. Orchards Haus, der nur wenige Wochen da bleiben wollte. Er trägt schwer an schlechten Erinnerungen, und wir Leser erfahren Stück für Stück von alten Verstrickungen. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

 

 

Mary Lawson hat einen faszinierenden Schreibstil, denn sie geht mit so liebevollen Augen ins Detail, dass der Leser sich stets mitten im Geschehen befindet und mitempfindet. Eine wunderbare Autorin, ein wunderbares Buch, empathisch, berührend, sanft und feinfühlig. Kurzum: hinreißend!