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Joy Fielding

Home, sweet home

 

·         Herausgeber ‏ : ‎ Goldmann Verlag

·         Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 480 Seiten

·         ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3442315741

·         Originaltitel ‏ : ‎ Cul-De-Sac

#Homesweethome

  

Voyeur sein beim spannenden Spiel zwischen Schein und Sein

 

Der Originaltitel „Sackgasse“ wäre fast noch ein wenig passender gewesen als „Home, sweet home“. Denn Joy Fielding hat einen unglaublich intensiv wirkenden Roman geschrieben über das, was hinter verschlossenen Türen in den Häusern passiert, die entlang einer Sackgasse stehen. Es sind Menschen, die sich auch in ihrem Leben in einer Sackgasse befinden und unterschiedliche Überlebensstrategien entwickeln.

 

Über den Inhalt braucht man nicht viel zu erzählen. In Palm Beach Gardens in Florida in einer Sackgasse mit Wendeschleife stehen mehrere gepflegte Häuser in einer gepflegten Gegend. Man hat wenig mit den Nachbarn zu tun, grüßt sich und schließt die Tür fest hinter sich zu. Die alltäglichen menschlichen Dramen hinter den Haustüren bleiben normalerweise den Augen der Nachbarn verborgen, bis eines Tages die Dinge eskalieren…

 

Immer wieder bewundere ich, wie es Joy Fielding gelingt, aus alltäglichen, fast banal wirkenden Situationen und deren Schilderungen eine zunehmende Spannung, eine sich zuspitzende Bedrohung herauszuarbeiten. Im vorliegenden Roman wird der Leser zum Voyeur. Wer würde nicht allzu gerne sehen, was beim Nachbarn hinter verschlossener Tür geschieht? Joy Fielding lässt uns hineinschauen in die verschiedenen Lebensdramen, und sie macht das so geschickt und psychologisch stimmig, dass wir mit den Protagonisten mitleiden, verzweifelt sind, hilflos oder auflehnend, gelassen oder wütend. Die Alltäglichkeit der individuellen Dramen wirkt so entsetzlich, weil sie immer und überall möglich sind. Bis zum Schluss hofft man voller Spannung, dass es im Roman ein gutes Ende geben wird, denn wir alle wünschen uns auch in unserem Leben, dass alles gut wird. Aber Joy Fielding lässt uns wissen, dass manchmal nur noch die totale Zerstörung zum Neuanfang führen wird.

 

Fazit: Ein Roman mit immanenter Spannung, fesselnd zu lesen und psychologisch stimmig, über Schein und Sein.