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Nora Luttmer

Hinterland

 

·         Herausgeber : Rowohlt Taschenbuch

·         Taschenbuch : 416 Seiten

·         ISBN-13 : 978-3499002908

#Hinterland

 

 

Unterhaltsam, kurzweilig, lesenswert

 

Diesen Band 1 der Krimiserie um die Ermittlerin Bette Hansen habe ich sehr gerne gelesen. Denn er hat mich durchweg gut unterhalten. Außerdem weiß ich jetzt, was die Dove-Elbe ist (auch wenn ich als unwissende Süddeutsche beim Lesen irgendwie dauernd eine Assoziation mit „doofe Elbe“ hatte…), und wo Hamburg-Ochsenwerder liegt, einer ländlich-ruhigen Gegend, in der ich gerne wohnen würde, wenn ich Google glauben darf.

 

Worum geht es? Bette Hansen findet in ihrem Garten ein Holzscheit, auf dem eine Muschel mit Kreuz eingeritzt ist. Ein Fund, der Bette Hansen aufschreckt. Denn dieses Zeichen hatte sie auch in ihrem letzten unaufgeklärten Fall gefunden. Bette Hansen musste ihren Beruf als Kommissarin vorzeitig beenden, da sie an Narkolepsie erkrankt ist und durch die unkontrollierbaren Schlafattacken ihren Dienst nicht mehr ausüben kann. Doch der ungeklärte Mord, der von einem extrem wütenden Täter zeugte, lässt Bette nicht los. Sie beginnt zu ahnen, dass dieser Täter es nun auf sie abgesehen hat.

 

Nora Luttmer gelingt es sehr eindrücklich, das Lokalkolorit des ländlichen Hinterlandes nahe Hamburg atmosphärisch dicht und vorstellbar einzufangen. Sie erzählt in relativ kurzen Kapiteln und aus verschiedenen Perspektiven sehr kurzweilig über früheres und gegenwärtiges Geschehen. Der Spannungsbogen bleibt über das gesamte Buch hinweg mäßig gespannt. Erst im letzten Buchdrittel nimmt die Spannung erheblich zu, sodass sich das Buch zu guter Letzt noch zu einem wahren Pageturner entwickelt. Zunächst war ich etwas befremdet und irritiert, dass sich der Täter bereits zur Hälfte des Buches offenbart, aber genau dieser geschickte Coup bewirkt überraschenderweise die Zunahme der Spannung. Vielleicht sollte das enge Zeitraster, das sich aufgrund der krankheitsbedingt erforderlichen Ruhezeiten von Bette ergibt, zusätzlich die Spannung erhöhen. Bei mir jedoch hatte das im Laufe der Seiten einen gegenteiligen Effekt, denn es begann mich zunehmend mehr zu nerven. Ich bin mir deshalb unsicher, ob eine solche Erkrankung, die ständig präsent und handlungsbestimmend ist, in einem Kriminalroman wirklich gut platziert ist.

 

Dennoch bleibt mein Fazit: Ein lesenswerter, unterhaltsamer Kriminalroman mit vielschichtigen Figuren und bildhaft-eindrücklichem Lokalkolorit.