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Jo Nesbo

Eifersucht

 

·        Herausgeber ‏ : ‎ Ullstein Hardcover

·        Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 272 Seiten

·        ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3550201523

·        Originaltitel ‏ : ‎ Sjalusimannen og andre fortellinger

#Eifersucht

 

 

Wirkt wie eine Sammlung von Fundstücken aus der Ideenkiste

 

Eigentlich mag ich Erzählungen. Ich mag es, wenn eine Geschichte nicht weit ausholt, sondern sich bemüht, das Wesentliche auf komprimierte Weise in nachvollziehbare und eindringliche Schilderungen zu fassen, um – im besten Fall – den Leser doch noch in letzter Sekunde in die Verwirrung zu stürzen oder in die Überraschung oder in die Verblüffung.

Mit solchen Erwartungen startete ich die Lektüre, denn dass der Autor schreiben kann, wusste ich durch Lektüre des einen oder anderen Kriminalromans aus seiner Feder.

 

Was ich hinter den blauen Schnittkanten des Buches fand, waren sieben unterschiedlich lange Erzählungen, in denen es mehr oder weniger frei interpretiert um das Thema Eifersucht geht. Schön und gut soweit. Warum nur gefiel mir die Lektüre nicht? Ein Grund mag darin liegen, dass der anspruchsvolle Schreibstil des Autors, seine Lust an philosophisch wirkenden Gedankenschleifen und mitunter fast lyrisch anmutenden Beobachtungen sich nicht wirklich in die komprimierte Form der Erzählung pressen lässt. Nesbo’s Erzählweise fordert viel Raum, muss sich ausdehnen können, um ihre Intensität entfalten zu können. So entwickelt der  Autor ausschweifend kompliziert gestrickte Geschichten, die zu verfolgen den Leser im Verlauf eher ermüdet als fesselt. Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind die Erzählungen vorhersehbar, sogar die Twists bieten Erwartetes. Die handelnden Personen bleiben dem Leser emotional fern durch ihre nüchtern-sachlichen Darstellungen. Im Grunde genommen wirken die Texte im Buch wie aus der Schublade des Autors geholte Szenen, die er über die Jahre gesammelt hatte, um sie irgendwann in einem seiner Romane unterzubringen, eine Art Ideensammlung zum Thema „zwischenmenschliche Konflikte“.

 

 

Fazit: Sieben Geschichten, die in ihren unterschiedlichen Qualitäten wirken wie mühsam zusammengesuchtes Material, um ein weiteres Buch des geschätzten Autors auf den Markt zu bringen. Eine enttäuschende Lektüre!