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Jens Henrik Jensen

EAST – Welt ohne Seele

 

·        Herausgeber ‏ : ‎ dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG

·        Taschenbuch ‏ : ‎ 384 Seiten

·        ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3423220248

·        Originaltitel ‏ : ‎ Kjaellingen i Krakow

#EastWeltohneSeele

  

Habe ich mit großer Abneigung gelesen

 

Nun, ich gebe zu, ich habe das Buch von Anfang an mit sehr gemischten Gefühlen gelesen. Und diese uneinheitlichen Gefühle haben sich im Laufe der Lektüre zu einer distanzierten, emotionsarmen, rein beobachtenden Haltung verändert. Daran änderte auch die zugegebenermaßen streckenweise spannungsreiche Erzählweise nichts. Erst später las ich, dass es sich bei diesem Buch und die nachfolgenden zwei Bände, die 2023 erscheinen werden, um frühere Manuskripte des Autors handelt. Das erklärt vielleicht noch am ehesten meine Enttäuschung über dieses Buch und den so hochgelobten Autor.

Hauptperson CIA-Agent Jan Jordi Kazanski kann ohne Alkohol keine Stunde überstehen, seit seine Frau und seine Tochter eines gewaltsamen Todes gestorben sind. Ein rundum kaputter Typ, natürlich dienstunfähig. Da seine Fähigkeiten jedoch unbestritten sind, wird er Undercover nach Krakau entsandt, um dort jemanden ausfindig zu machen, von dem er nur den Decknamen kennt, der die größte Verbrecherorganisation Krakaus anführt und dessen wahre Identität niemand kennt. Doch kaum ist Kazanski in Krakau angekommen, entgeht er nur knapp einem Mordanschlag. Krakau Ende der Neunziger Jahre bietet den idealen Schauplatz für alles, was in einem Agententhriller Platz hat, allem voran einen Sumpf an Korruption.

Begonnen hat meine Abneigung gegen das Buch mit der grausam-abstrusen Idee, einen gutmütigen, gehorsamen Golden Retriever als lebende Bombe zu benutzen. Diese Art von perverser Grausamkeit ist in der Geschichte immer wieder zu finden. Mag ich nicht. Aber ich bin es auch langsam überdrüssig, von Protagonisten zu lesen, die seelisch und/oder körperlich kaputt sind, weil sie von früheren Traumata verfolgt werden und deren einzige Lebensbewältigung übermäßiger Alkoholkonsum ist wie bei Kazanski. Zwar ist der Thriller durchaus spannend aufgebaut, aber dennoch blieb ich innerlich völlig distanziert, was vermutlich an dem kühlen, distanzierten Schreibstil liegt. Auch gab es so einige Handlungsfäden, die sich im Verlauf der Geschichte ins Nichts auflösten.

Kurzum: Ein Thriller, an dem es für mich nichts gab, was ich mochte.