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Sophie Oliver

Das Haus am Walchensee

 

·        Herausgeber ‏ : ‎ FISCHER Taschenbuch

·        Taschenbuch ‏ : ‎ 384 Seiten

·        ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3596707874

#DasHausamWalchensee

 

 Wenn Familiensinn und Heimatliebe siegen

 

An meinen eigenen Urlaub am Walchensee vor vielen, vielen Jahren habe ich eine verschwommene Erinnerung. Hauptsächlich ist mir ein etwas unangenehmes Empfinden durch das rundum Umschlossen-Sein von Bergen geblieben. Umso neugieriger war ich auf den vorliegenden Roman, dessen erster Band tatsächlich sehr viele schöne, bildhafte Naturbeschreibungen enthält , die mich dazu verlocken, den Walchensee noch einmal ganz neu zu erleben.

 

Freya Siebert, die ihre ersten Jahre am Walchensee verlebt hatte und mit ihrer Mutter nach Schweden ausgewandert war, kommt zur Testamentseröffnung nach Tod des Vaters an den Walchensee zurück. Sie ist entsetzt, als sie erfährt, dass sie als Vermächtnis ihres Vaters den heruntergekommenen Gasthof Fischerfleck zusammen mit ihrem Bruder Niklas zukünftig bewirtschaften soll. Wenn das nicht gelingt, fällt der Traditionsgasthof an die Kirche Das stellt Freyas gesamte weitere Lebensplanung in Frage. Aber auch Niklas, der bisher den Fischereibetrieb der Familie führte, steht dadurch vor ganz neuen Herausforderungen. Dass Freya durch ein ungeklärtes Geheimnis aus ihrer Kindheit belastet wird, macht es für sie noch schwieriger, dem Wunsch ihres verstorbenen Vaters zu entsprechen. Als ihr Familiensinn siegt, ahnt sie noch nicht, auf was sie sich einlässt…

 

Der Autorin gelingt es sehr eindringlich, Situationen zu schildern, sei es in der Natur, sei es im Kontakt mit sympathischen und weniger angenehmen Zeitgenossen. Aber auch innerseelische Gefühlsverwirrungen werden empathisch und für den Leser gut nachvollziehbar vermittelt. Jedenfalls konnte ich mich sehr gut in Freya hineinversetzen, wobei mich deren unerschütterliche Fähigkeit, Ungelerntes perfekt zu erledigen, immer wieder erstaunte. Die Verbundenheit zu der Gegend, in der man geboren ist und die Heimat zu nennen ist, wird ohne Pathos oder Kitsch sehr schön dargestellt. Auch wenn die Dialoge manchmal etwas konstruiert-hölzern daherkamen, empfand ich den Roman insgesamt als sehr angenehme Urlaubslektüre. Der gemeine Cliffhanger, geschickt plaziert zum Schluss, zwingt geradezu, auf den Nachfolgeband zu warten.