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Frank Goldammer

Bruch – Ein dunkler Ort

 

·        Herausgeber ‏ : ‎ Wunderlich

·        Broschiert ‏ : ‎ 368 Seiten

·        ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3805200905

#BruchEindunklerOrt

 

 

Auf die Nerven gehende psychisch gestörte Ermittler langweilen

 

Vom Autor hatte ich bislang keines seiner Bücher gelesen. Insofern war ich unvoreingenommen neugierig. Und am Ende des Buches, das bis zu Ende zu lesen mir viel Überwindung kostete, blieb nichts als Enttäuschung und die Gewissheit, von Frank Goldammer nichts mehr lesen zu wollen.

 

Der erste Fall um die Ermittler Bruch und Schauer wird als „spannend, beklemmend, einzigartig“ angepriesen. „Einzigartig“ war jedoch das einzige Adjektiv, das ich als zutreffend bezeichnen würde. Der Kriminalroman war für mich einzigartig langweilig, einzigartig abstoßend und einzigartig unglaubwürdig. Felix Bruch ist ein undurchsichtiger, ungewaschener, ungehobelter Ermittler, der stumm und eigenbrötlerisch sein Ding macht. Seine neue Partnerin Nicole Schauer fällt durch vieles Reden auf (aus Sicht von Bruch) und bringt, wie könnte es anders sein, ebenfalls schwerwiegende private Probleme mit. Offensichtlich gibt es in der aktuellen Thriller- und Kriminalliteratur nur noch ge- und verstörte, durch frühere oder akute Traumata beeinträchtigte Ermittler. Der aktuelle Fall eines verschwundenen Mädchens mit Parallelen zu einem früheren Geschehnis, in dem ein ebenfalls verschwundenes Mädchen nach zwei Wochen zurückgekehrt war, würde eigentlich die Zusammenarbeit zwischen Bruch und Schauer erfordern, aber der völlig empathielose, sich mit Tabletten durch den Tag bringende Bruch und die unbeherrschte, aggressive Schauer schaffen es, dass mir als Leser der Fall irgendwann völlig egal wurde. Zu lang, zu breit und dennoch Hintergründe oder Ursachen nicht erläuternd, wurden die seelischen und sozialen Defizite der beiden Ermittler breit getreten und in immer neuen unmöglichen Situationen „eingearbeitet“. Langweiliger und unsympathischer ging es nicht mehr! Erst gegen Schluss kam Fahrt in die eigentliche Krimi-Handlung – für mich jedoch zu spät.

 

Fazit: Zwei unsympathische Ermittler, die durch ihre breitgetretenen psychischen Defizite dem Leser auf die Nerven gehen, was den eigentlich guten Plot des Kriminalromans insgesamt langweilig und unglaubwürdig macht.