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Claire Paulin

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen

 

·        Herausgeber ‏ : ‎ Ullstein Taschenbuch

·        Taschenbuch ‏ : ‎ 416 Seiten

·        ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3548066226

#BlancheMonetunddasLeuchtenderSeerosen

 

Leicht lesbarer historischer Roman ohne höheren Anspruch

 

Wer sich mit Kunst ernsthaft befasst, sollte von Büchern wie diesem hier Abstand halten. Zu trivial, zu oberflächlich, ohne tieferen Kunstverstand geschrieben. Wer sich jedoch auf leicht-unterhaltsame Weise annähern möchte an das damalige Zeitgefühl Ende des 19. Jahrhunderts und dabei etwas mehr über die Lebensumstände von Claude Monet erfahren möchte, der wird diesen Roman sicher mit Gewinn lesen.

 

Der gut recherchierte historische Roman erzählt die Lebensgeschichte von Blanche Hoschedé, die sich bereits als Kind hingezogen fühlte zur Kunst. Ihr Vater war erfolgreicher Kaufmann und ein passionierter Kunstsammler, der insbesondere Claude Monet sehr unterstützte. Als er jedoch bankrottging und  die bislang heile Welt der Familie Hoschedé zerbrach, übernahm Claude Monet die Unterstützung der 9-köpfigen Familie und förderte besonders Blanche mit ihrem feinen Gefühl für Farben und für die Licht- und Schattenspiele der Freiluftmalerei.

 

Es ist der Autorin sehr gut gelungen, die Lebensgeschichte von Blanche spannend und gefühlvoll zu erzählen. Die schwierige Stellung der Frau zu dieser Zeit, die vielen zu bewältigenden Schicksalsschläge, die Spannung zwischen innerer Berufung und gesellschaftlicher Anforderung werden in diesem Roman atmosphärisch dicht und nachvollziehbar geschildert. Der tragische soziale Abstieg des geliebten Vaters und die durch Monet verbotene Liebe zu dem Maler John Leslie Breck konnten die starke Persönlichkeit der Künstlerin Blanche Hoschedé nicht brechen. Die Person Claude Monet wirkt im Roman nicht sehr sympathisch in seiner Ich-Bezogenheit und mangelnden Einfühlung in andere Menschen. Hier fehlte mir etwas mehr psychologische Tiefe in der Darstellung dieses Ausnahmekünstlers und die künstlerische Einordnung seiner Werke im Rahmen der Kunstgeschichte, wodurch auch die Lebensgeschichte von Blanche Hoschedé mehr Tiefe erfahren hätte.

 

Fazit: Gefühlvolle, leicht lesbare Lebensdarstellung einer starken Frau und Künstlerin im Umfeld von Claude Monet.