Hedda Anders
Tot überm Weidezaun – ein Elbe-Krimi
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
ISBN: 978-3-499-01544-1
Erscheinungsjahr: 2025
Seiten: 254 Seiten
Kartoniert
Ideale Entspannungs-Lektüre
Regionalkrimis, denen es gelingt, sowohl die sprachlichen als auch die menschlichen und landschaftlichen Eigenheiten und Besonderheiten der jeweiligen Gegend in einer unterhaltsam-spannenden Geschichte unterzubringen, sind – wenn gut geschrieben – immer ein Garant für unterhaltsame Lesestunden.
Worum geht es? Die ehemalige Kommissarin Wencke Dierksen hat sich auf einen Bauernhof im Hamburger Hinterland zurückgezogen und lebt beschaulich mit ihrem Alpaka Christopher zusammen. Christopher ist eine eigenwillige Alpaka-Persönlichkeit, erwartet regelmäßige und pünktliche Nahrungszufuhr und lebt deshalb bevorzugt in der Küche. Als Wencke jedoch von ihrem ehemaligen Kollegen Theo Kleist bei einem sehr rätselhaften Fall um Hilfe gebeten wird, ist es mit dem beschaulichen Landleben zu Ende. Denn Wencke kennt im Ort jeden und jeder ist auch bereit, mit ihr zu reden. Der ortsbekannte Dackel Bootsmann hatte seinem Besitzer das Handy geklaut und auf seiner Wanderschaft durch die Gegend etwas Unheimliches gefilmt: Eine leblose Hand! Sollte ein Mord geschehen sein? Wenckes Nachforschungen ergeben verwirrendes Detailwissen. Eine tote Hand, ein Bio-Hof, ein einsamer Bulle auf der Weide und Kiezlegenden mit Vorgeschichte – wie könnte das alles zusammenhängen?
Wenn nun eine Fränkin wie ich eintauchen soll in norddeutschen Provinzschnack, stellt dies durchaus eine gewisse Herausforderung dar. Manche Wörter erschließen ihren Sinn erst durch lautes Buchstabieren. Doch die Autorin Hedda Anders, die eigentlich anders heißt, hat sehr geschickt eine überschaubare Zahl an Dialekt-Einwürfen im Text untergebracht, um die norddeutsch-reduzierte Art der Kommunikation erfahrbar zu machen, ohne den Lesefluss allzu oft damit zu unterbrechen.
Den Krimi habe ich gern gelesen. Denn er ist unterhaltsam, kurzweilig und ließ mich des Öfteren schmunzeln. Die Geschichte stellt den Leser lange Zeit immer vor neue Rätsel und bleibt deshalb bis zum Ende spannend. Das Lokalkolorit gibt dem Buch zusätzlich Würze. Was mich persönlich im Roman besonders ansprach, war die Tierliebe, die immer wieder durchscheint.
Kurzum: Ein Regionalkrimi der leichten Kost – eine ideale Lektüre für trübe Tage, zum Überbrücken von nervigen Wartezeiten oder einfach nur zur Entspannung in freien Stunden.