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Marc Raabe

Schlüssel 17

Broschiert: 512 Seiten

Verlag: Ullstein Taschenbuch

ISBN-13: 978-3548289137

 

 

Packender Reihenauftakt

 Der Domorganist Winkler betritt den Berliner Dom und findet die Pfarrerin hoch in der Kuppel aufgehängt wie ein Engel, den Körper böse entstellt, um den Hals einen Schlüssel mit der Nr. 17 eingraviert. Der LKA-Ermittler Tom Babylon vertieft sich in den Fall mehr als ihm guttut, denn vor 20 Jahren Jahren verschwand seine kleine Schwester Viola, die genau solch einen Schlüssel mit der Zahl 17 bei sich hatte. Tom ist nicht begeistert, dass er die Psychologin Sita Johanns an die Seite bekommt, die seine gewohnten Alleingänge immer wieder zu unterbinden weiß. Mögliche Spuren führen in die Psychiatrie, aber auch zurück in die ehemalige DDR bzw. zur Stasi…

 

Erzählt wird in zwei Handlungssträngen, in Vergangenheit (1998) und Gegenwart (2017). Diese beiden Zeitebenen verweben sich, je weiter man liest, immer mehr, sie verknoten sich geradezu, verschaffen dem Leser keine Klarheit, im Gegenteil, sie führen zu mehr und mehr Verwirrung. Bis zum temporeichen Ende geht man dem Autor in seinem raffinierten Plot auf den Leim bei der Frage, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Tom Babylon ist ein sympathischer Ermittler mit schmerzhafter Vergangenheit, idealer Gegenpart zu Dr. Sita Johanns, der Psychologin ebenfalls mit schmerzhafter Vergangenheit. Man spürt, dass die beiden Personen noch viel Erzählpotential in sich tragen…

  

Das Buch ist durchgängig spannend, geradezu packend erzählt, in einem knackigen Sprachstil, dadurch flott zu lesen. Personen und Geschehnisse sind lebendig und nachvollziehbar geschildert, die Handlung äußerst geschickt konstruiert und durch die zwei Zeitebenen doppelt fesselnd. Glücklicherweise lässt das Ende dieses Buches auf ein Wiederlesen mit Tom und Sita hoffen.